Maureen – Maureen Zivny
Du kannst nicht singen
Viele Leute haben in jungen Jahren von Eltern, Lehrern oder anderen Personen gehört: „Hör auf zu singen, du singst falsch.“ oder „Du kannst nicht singen.“ oder „Halt deinen Mund!“. Das war auch meine Erfahrung.
Als ich mit 39 Jahren Yoga zu praktizieren begann, sollten wir – zu meiner großen Überraschung – singen. Der Yoga-Lehrer gab den Hinweis, dass es in erster Linie um die Freude und die Hingabe geht, nicht sowie üblich Ton finden, richtig, falsch. Das war total neu für mich.
Ätsch! Ich darf doch singen
Sechs Wochen später nahm ich an einem Yoga Wochenend-Seminar teil. Am stärksten beeindruckte und beeinflusste mich das Mantra-Singen und die Meditationen von Osho. Während des zweistündigen Mantra-Singens durchlebte ich immer wieder ein Karussell von Emotionen, das schlussendlich immer darin endete „So eine Freude“ – endlich singen zu dürfen, egal wie es klingt. Die Freudentränen wollten sich breit machen, doch ich versuchte sie zu verhindern, zu verstecken, denn so was ist doch peinlich und gehört sich nicht. Plötzlich sah ich ein Bild vor meinem inneren Auge. Ich stand meinem Vater gegenüber, zeigte ihm trotzig meine Zunge und sagte: „Ätsch! Ich darf doch singen!“. Sofort machte sich das schlechte Gewissen breit und Traurigkeit überkam mich. Das berühmte „Knödel im Hals“ machte mir das Singen unmöglich. Wieder die Tränen unterdrückend, kam der Gedanke hoch „Reiß dich zusammen, was sollen die Anderen denken?“.
Die pure Freude am Singen
Heute bin ich unendlich dankbar, dass ich diese Erfahrungen machen durfte. Durch die pure Freude am Singen haben sich viele Türen geöffnet.
Mit Spiritualität hab ich damals nichts am Hut gehabt. Es war mir nicht wichtig, was die Mantras bedeuten oder was sie bewirken sollten. Ich hab einfach alle gemocht und manche besonders. Über die Jahre des regelmäßigen Besuchs von Yogastunden und Seminaren hab ich mir immer mehr zugetraut und immer wieder kamen Emotionen von Freude bis Traurigkeit – titellose Tränen – ich konnte sie zulassen. Mit der Zeit wurde es immer unwichtiger, was die Anderen über meine Tränen dachten.
Den Kopf leichter über Wasser halten
Im Jahr 2000 lernte ich eine neue Mantra-Sing-Gruppe kennen und plötzlich war das Mantra-Singen der wichtigste Bestandteil meines Lebens. Im Jahr darauf, in einer sehr schweren Lebensphase, kam ich auf die Idee, dass mein Selbstwert ein bisschen Stärkung braucht. Ich rief meinen Mantra-Lehrer an und bat ihn um ein Mantra. Er schickte mir eine SMS mit dem Mantra „Aham Brahmasmi, Ayam Atma Brahma, Tat tvam asi“. In dieser herausfordernden Zeit rezitierte ich täglich 108 Mal das Mantra und es verselbständigte sich, wie ein Ohrwurm. Es tat mir so gut. Es war eine sinnvolle Unterbrechung in meinem Gedankenkarussell. Das Karussell lief zwar bald wieder weiter, aber mit der Zeit gewann das Mantra mehr und mehr Raum. So machte ich die Erfahrung, dass ich mithilfe des Mantras, meinen Kopf leichter über Wasser halten konnte.
Kontakt zu meiner inneren Weisheit
Nach einigen Monaten legte ich eine Pause ein, aber nach wenigen Tagen bemerkte ich, dass etwas fehlte. So begann ich wieder täglich zu rezitieren. Mit dem nächsten Mantra entdeckte ich die Kraft der Mantras zur Erfüllung eines Wunsches. Seit dieser Zeit rezitiere ich so gut wie täglich. Phasenweise Mantras die mir gerade einfallen, ohne einen Wunsch oder ein Ziel erreichen zu wollen und phasenweise schlage ich Übersetzungen nach. Andere Male hab ich einen konkreten Wunsch, beispielsweise der Wunsch nach Auflösung eines bestimmten Verhaltensmusters oder der Wunsch, Kontakt zu meiner inneren Weisheit oder dem inneren Kind zu verstärken.
Glaubenssätze auflösen
Über die Jahre habe ich mithilfe des Mantra-Singens viele meiner Prägungen und Glaubenssätze auflösen können. Ohne diese Erfahrungen hätte ich es nie gewagt, mich für den „Longfield-Gospel-Workshop“ anzumelden. Gott sei Dank war damals kein Vorsingen erforderlich. Im „Longfield-Gospel-Workshop“ hab ich in mir unendliche Freude, Begeisterung und sprudelnde Lebendigkeit erfahren dürfen.